Die soziale marktwirtschaft
DIE SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT
Gliederung:
Einleitung
Grundidee und Geschichte
Grundgesetz und Soziale Marktwirtschaft
Freiburger Schule:; Konstituierende Prinzipien - regulierende Prinzipien
Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft (Kartelle, Monopole, Strukturpolitik)
Was ist Sozial an der Sozialen Marktwirtschaft
Vergleich: Soziale Markwirtschaft - Freie Marktwirtschaft - Zentralverwaltungswirtschaft
Vorteile - Nachteile
Quellenangabe:
Schönwitz, Schönwitz: Soziale Marktwirtschaft kurzgefasst. Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart 1994
Klaus-Hartwig: Wirtschafts- und Rechtslehre (Vorbereitung auf Abitur), Manz Lernhilfen, München 1995
Autorenkollektiv: Wie Funktioniert Das? (Wirtschaft heute), Meyers Lexikon Verlag, Leipzig 1999
Michael Jungblut: Wundertüte Marktwirtschaft (Was kann sie leisten - was müssen wir leisten), wir. Ludwig Erhard Stiftung, Berlin 1996
Stefan Sekul, Thema im Unterricht - Markt statt Plan (Wirtschaftsordnung in Deutschland), Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1997
Meyers Neues Lexikon (Ausgabe 1967), Meyers Lexikon Verlag
Data Becker Lexikon 1998
Hefter Klasse 10
Vorträge: Freie Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft Klasse 12
Ludwig-Erhard Stiftung - Internetportal
Uni-Marburg, Uni Jena, Uni Tuebingen à Internetportale
DIE SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT
was ist eigentlich "sozial" ? --- die Gemeinschaft, Gesellschaft betreffend, zu ihr gehörig, ihr dienend; gemeinnützig, wohltätig
was ist Marktwirtschaft? Marktwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem bei der die Preise sich frei am Markt bilden (nur durch Angebot und Nachfrage); alles bildet sich ohne Eingriffe in die Wirtschaft durch den Staat (oder andere Strukturen). Weiterhin charakteristisch ist das Recht auf Privateigentum, Konsum- und Gewerbefreiheit. Sie ist gegensätzlich zur Planwirtschaft.
man merkt in der Definition der Marktwirtschaft fehlt jegliche Erwähnung des Wortes "sozial" --- Warum? à weil sie aufgrund ihrer Eigenschaften nicht sozial ist à SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT
Geschichte:
nach dem 2.
WK war die Wirtschaft am Boden und die Reichsmark kaum noch etwas wert à es kam zur Zigarettenwährung (Naturalienwirtschaft)
doch gleichzeitig und schon vor dem Ende des Krieges machten sich WiWi Gedanken über die neue Wirtschaftsordnung
weiter mit Freier Marktwirtschaft oder Zentralverwaltungswirtschaft
nein, weil: - Massenarmut (Pauperismus) - für Anhänger der Soz. Martw.
- Arbeitslosigkeit auch keine Lösung
- menschenunwürdige Arbeitsbedingungen
- keine soziale Sicherheit
- Entäuschung durch WWK 1929
Konvergenztheorie
- das beste aus beiden mischen
- mixed economy (MW + PW gleichberechtigt)
Anhänger der Sozialen Marktwirtschaft gehen 3. Weg:
kein Mischung aus Planwirtschaft und sozialer Marktwirtschaft
sondern Marktwirtschaft mit sozialen Sicherungen1
Freiburger Schule: Alfred Müller-Armack, Ludwig Erhard, Walter Eucken
1947: Müller- Armack "Die Wirtschaftsordnung" (Begriff: Soziale Marktwirtschaft)
1957: Erhard (Wirtschaftsminister, Kanzler) "Wohlstand für alle" (Gegenstand seiner Politik)
Währungsreform RM à DM (Pädorsch)
24.06.1948 Geburtstag der Sozialen Marktwirtschaft
denn der Bizonenwirtschaftsrat (Vorsitzender: Ludwig Erhard) erließ Gesetze über die Leitsätze für die Bewirtschaftung und Preispolitik nach der Währungsreform
Schritt zur (Sozialen) Marktwirtschaft war vollzogen
doch die Preise stiegen nach der Aufhebung der Preisbindung (Pädorsch erklärt)
Beschwerden aus allen Richtungen: - Unternehmer: wegen Kartellverbot
- Bevölkerung: wegen Teuerung
Anhänger staatlicher Lenkung: wegen sozialer Frage
doch bald:
Beruhigung der Preisentwicklung
da der Ausgleich an den Märkten langsam stattfand (er funktionierte immer besser)
die Produktion nahm zu
trotz primärem Anstieg der Arbeitslosigkeit (Feb.
'52: 2 Millionen) rasche Besserung der Arbeitslage
doch warum: stärker unbändiger Wille zum Aufbau in der Bevölkerung
viel wirtschaftpolitischer Freiraum
zerstörte Produktionsstätten wurden neu und vollkommen hochgerüstet wieder aufgebaut
Marshall-Plan: statt quantität à qualität und psychologischer Ansporn
durch solche Anschubfinanzierungen kam es zum: WIRTSCHAFTSWUNDER
- à VIDEO (Reihe: Kanzler der BRD à Folge: Ludwig Erhard)
Die Soziale Marktwirtschaft und das Grundgesetz
Soziale Marktwirtschaft betreffend
über das Handeln in der Sozialen Markwirtschaft
Soziale Marktwirtschaft nicht im Grundgesetz verankert ("offen")
nicht wie in DDR
passt zur offenen Lebensordnung (Zitat)
doch es erfolgt eine Festlegung wirtschaftspolitischer Gestaltungsspielräume
Begrenzung durch: Grundrecht, Rechtsstaatlickeit, Sozialstaatlichkeit
es werden Marktwirtschaften ausgeschlossen, welche nicht sozial genug
Verfassung gibt Hilfe für Weiterentwicklung (Probleme können im rechtlichem Rahmen aus eigene Weise gelöst werden)
Grundgesetz Art. 14: Eigentumsfreiheit bzw. Recht auf Privateigentum
gilt hier als Leistungsanreiz doch:
er hat ein Recht auf ein Eigentum jedoch nur in sozialen Verantwortung
dies führt zu Spannungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
Konsequenz ist Mitbestimmung aller Gruppen eines Betriebes im Unternehmen
Freizügigkeit (Art. 11)
Niederlassungsfreiheit
Koalitionsfreiheit
freie Berufs- und Arbeitsplatzwahl
freie Entfaltung der Persönlichkeit
Sozial- und Rechtsstaatlichkeit
Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft ist die Freiburger Schule (wirtschaftlichen Ideen um Alfred Müller-Armack:
Konstituierenden Prinzipien (mit Eingriffe des Staates stattfindende Prinzipien)
Schaffung eines Preissystem vollständiger Konkurrenz (Markt- und Preismechanismus)
die Abstimmung erfolgt auf tausenden Märkten bei denen Angebot und Nachfrage von Gütern und Dienstleistungen zusammentreffen à à à wie bei Freier Marktwirtschaft
Wettbewerb sorgt für Beschaffenheit , Preis und Menge des Produktes
somit entstehen günstige Preise durch Wettbewerbsdruck und alle Unternehmer sehen sich gezwungen konkurrenzfähig zu bleiben à neue Technologie kaufen
Sicherung der Geldwertstabilität (à kurze Erklärung)
damit Vermeidung von anhalten Preisniveausteigerungen
Preisniveau = Preishöhe von Gütern und Dienstleistungen in der Volkswirtschaft
anhaltende Preisniveausteigerung nennt man Inflation d. h. man kann für den gleichen Betrag nur noch weniger Güter kaufen
BRD: Steigerung des Preisniveau erkennbar an einer Erhöhung des sogenannten Preisindexes zur Lebenserhaltung um 2 %
tritt meistens auf wenn die Anzahl von Bargeld, Sichteinlagen usw.
stärker wächst als die Güterproduktion (Geldmengenerhöhung)
Ursache oft Staatsverschuldung, hohe Kreditnachfrage der Unternehmen, Geldzuflüsse aus dem Ausland (außerwirtschaftliche Zuflüsse)
schwerwiegende Folgen: Naturalienwirtschaft (siehe vor Währungsreform)
Flucht von den Märkten zu z. B. Immobilien um vor Folgen sicher zu sein, doch man entzieht Märkten Geld!!!
Behinderung des Wirtschaftswachstums
Inflation ist unsozial ... d.
h. Arbeitlosenhilfe wird trotz Inflation nicht erhöht (Beispiel: Wurst 2€, Brot 4€, Arbeitslosenhilfe 60€ --- Wurst 7€, Brot 10€, Arbeitslosenhilfe 60€)
à Inflation ist die Krankheit der Gesellschaft
die von Weisungen der einzelnen Regierungen unabhängige EZB (Was heißt das?) unternimmt also Schritte dies zu unterbinden
Instrumente: Notenausgabemonopol à sorgt dafür das Geldmenge nicht zu großzügig und zu knapp ist, hat bestimmte Zinsen und gibt jährliche Ziel für die Geldversorgung vor
Öffnung der Märkte
keiner darf ausgeschlossen werden vom Markt
es darf keine Behinderungspolitik geben
Privateigentum an Produktionsmitteln
es muss ein Privateigentum an Produktionsmitteln gewährleistet sein
dies garantiert, daß Unternehmer selbständig entscheiden können
Vertragsfreiheit
damit Konkurrenz vorhanden ist
II Regulierende Prinzipien
Monopolkontrolle
ein Unternehmen hat die Marktmacht und bestimmt die Preise
keine Bildung von Monopolen und Kartellen
Einkommenspolitik
Staat betreibt progressive Einkommenssteuerpolitik à wer viel Geld verdient muss viel Steuern zahlen
all diese Prinzipen finden sich nun in der sozialen Marktwirtschaft wieder
offene Lebensordnung (GG) à offene Gesellschaftsordnung à offene Wirtschaftsordnung
à Begriff des Suchprozesses: finden immer neuer Lösungen für ein Problem innerhalb des gesetzlichen Handlungsrahmen à Prinzip der Ordnungskonformität
Menschenbild:
Mensch als soziales Wesen Mensch als personales Wesen
Mitverantwortung für andere besitzt Eigenverantwortung
(auch wirtschaftlich)
Kollektivprinzip Individualprinzip
Subsidiaritätsprinzip
(ordnungsprägendes Prinzip)
Wettbewerbsprinzip
keine Wettbewerbsbehinderungen à Staat muss gesetzlich zum Erhalt und zur Qualität des Wettbewerbsbeitragen
d.h. Wettbewerbspolitik à Ladenschlußgesetz, Rabattgesetz, Warenzeichengesetz
Kontrollfunktion des Staates:
Kartellverbot (Was ist ein Kartell?)
siehe nächste Seite
Unternehmenskonzentration --- nach Stärke der Bindung
Fachverbindung
rechtlich selbstständig
nach außen vertreten
z.B. Bäcker- innungen
Kartell/Syndikat
Verbindung zwischen Unternehmen, die wirtschaftliches Handeln untereinander absprechen
Preise, Lieferbeding-ungen
Syndikate = gemeinsame Verkaufsor- ganisation
Vorstufe Konzern
Mutter-Tochter
eigenständig aus steuerlichen Gründen
bei Konkurs der Tochter, keine Konkurs der Mutter
wirtschaftlich relativ gering miteinander verbunden
rechtlich selbstständig
Konzern
Betriebs- zusammen-schlüsse unter gemein-samer Leitung
rechtlich selbstständig
wirtschaftlich unselbst-ständig
Trust
stärkste Bindung
Einzelteile rechtlich und wirtschaftlich unselbst-ständig
KAPITALBETEILIGUNG
Unternehmenskonzentration --- nach der Art der Konzentration
Horizontal
Unternehmen gleicher Produktion
Bsp.
: Daimler-Chrysler, VW, Fiat
Zweck: Ausschalten der Konkurrenz
Vertikal
Unternehmen vor- und nachgelagerter Produktionsstufen
Bsp.: Krupp
Zweck: Autarkie (Unabhängigsein von anderen Unternehmen)
Diagonal
Unternehmen verschiedener Produktionen
Bsp.: Dr. Oethker, Allianz
Zweck: Abdecken von verschiedenen Marktspektren (Diversifizierung)
KARTELLE
vom Verbot ausgenommen
-Minsterkartelle
grundsätzlich verboten
Gebietskartelle
Preiskartelle
Quotenkartelle
genehmigungs-
pflichtig
alle Kartelle die den Wettbewerb gering beschränken
Rationalisierungs-kartelle (Verbesserung des Arbeitsablaufes)
Strukturkrisen-kartelle
anmeldepflichtig
Kartelle, die den Wettwerb unwesentlich beinflussen
Konditionskartelle
Normenkartelle
vertragliche Absprachen zwischen rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Unternehmen sind verboten (Ausnahmen z.B. DB gesetzlich geregelt)
Preisabsprachen sind verboten
Kartellamt und das Kartellgesetz sind vorhanden
Missbrauchsaufsicht
Machtkonzentration können den Marktmechanismus behindern à Wettbewerbsverzerrung
INDIVIDUALMONOPOL (TRUST)
KOLLEKTIVMONOPOL (KARTELL)
- einzelne Anbieter, welche Marktmacht besitzen um andere zu verdrängen oder zu Wohlverhalten zu zwingen (Entstehung: Fusionen)
Anbietergruppen, welche am Markt geschlossen auftreten
gemeinsame Interssen à Abstimmung
Monopole werden gezwungen auf faire Preisgestaltung zurückzukehren (gegen Dumping-Preise gegen andere Unternehmen oder überhöhte Preise)
Fusionskontrolle
Fusionsverhinderung bei Unternehmen, die dadurch marktbeherrschende Stellung einnehmem (Eon mit Ruhrgass AG)
Sozialprinzip
Arbeits- und Sozialordnung
nähere Erläuterung später bei: Wie sozial ist die Soziale Marktwirtschaft à FOLIE
Konjunkturpolitischen Prinzipien
bei der Marktwirtschaft gibt es Auf- und Abschwungphasen, welche mit Arbeitslosigkeit begleitet werden
Hauptziel ist jedoch VOLLbeschäftigung
à Stabilitionspolitischer Auftrag: z.
B. bei Abschwung entgegenwirken usw.
durch Steuersatzsenkungen (um mehr Nachfrage auf den Märkten zu schaffen)
Strukturpolitik bei Anpassungsschwierigkeiten von speziellen Industriezweigen oder regionalen Problemen (Förderung von Agrarpolitik, Stahlindustrie, Bergbau)
Prinzip der Marktkonformität
Anzeichnen: Markt Markt
+ +
Staat Staat
staatliche Maßnahmen sollen so wir
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