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  Russland: wirtschaft

Russland: Wirtschaft   Noch 1913 war Russland ein Agrarland mit etwa 3% Anteil an der Weltindustrieproduktion.   Die seit 1928 nach zentralen Planvorgaben gelenkte Wirtschaft war vor allem auf die Grundstoff-, Produktionsgüter-, Schwer-, und Rüstungs-Industrie ausgerichtet und vernachlässigte die Konsumgüterproduktion. Kombinate sollten von der Rohstoffgewinnung bis zum Fertigprodukt die Erzeugung auf engem Raum vereinigen (kombinieren). Enorme Entfernungen ließen dies aber nur selten zu (BAM und Transsib wurden aus diesem Grund gebaut).   Die Kombinate und Territoriale Produktionskomlexe (kurz: TPK) sollten eine sinnfolle Selbstversorgung mit Industrieprodukten und Nahrungsmitteln ermöglichen, um das unzureichende Transportnetz zu entlasten.   Die zentrale Planungsbehörde in Moskau (GOSPLAN) kümmerte sich nicht nur um die großen Leitlinien der Industrialisierung, sondern erfasste jeden Betrieb.

Es war vorgeschrieben, was wer in welcher Zeit zu produzieren hatte. Sogar für jeden Arbeiter war eine Arbeitsnorm festgelegt. Industrialisierung und Infrastruktur   Die Voraussetzung für die Industrialisierung ist Ausbau der notwndigen Infrastruktur. So erfolgte der Ausbau des Transportsystems (Schiene, Wasserweg, Rohrleitung, Straße) und eine Steigerung der Stromversorgung. Ebenso wurde das Schulwesen ausgebaut. Unterrichtssprache im ganzen Land war Russisch und damit Zyrillisch die allgemein gebräuchliche Schrift.

  Der Aufbau der sowjetischen Industrie erfolgte nach einem zentralen Plan für den Bedarf in einem großen Staat. Die Industrieproduktion war seit mehr als 40 Jahren auf die Bedürfnisse eines Wirtschaftsraumes mit Zentralverwaltungswirtschaft, den RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe), ausgerichtet.   Beide Voraussetzungen gelten nun nicht mehr. Der RGW wurde im Juni 1991 aufgelöst, aus dem einen großen Staat wurde im Dezember 1991 eine Staatengemeinschaft. Diese Veränderungen haben entscheidende Bedeutung für die Industriebetriebe der ehemaligen UdSSR: Der frühere, geplante „Tauschhandel“ – Fertigprodukte aus den ostmitteleuropäischen RGW-Staaten gegen Rohstoffe und Produkte der Schwerindustrie aus der UdSSR – ist unterbrochen. Für diese Produkte müssen nun neue Abnehmer gefunden werden.

Dafür fehlen zur Zeit die notwendigen Geschäftsverbindungen und das Know-how.   Die Regierungen der insgesamt 15 Nachfolgestaaten der UdSSR beanspruchen die Verfügungsgewalt über die auf ihrem Territorium liegenden Rohstoffvorkommen, die Fördereinrichtungen, die Industriebetriebe und Transportmittel (Eisenbahn, Pipelines,...) usw. Staaten, die über reiche Rohstoffvorkommen (z.

B. Erdöl) verfügen, suchen Partner in den Industrieländern zur Erhöhung und Förderung.            

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