Über das geld
Über das Geld
Werte im wirtschaftlichen Sinne entstehen durch das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage. In den modernen Gesellschaften hat sich im Augenblick die Geldwirtschaft durchgesetzt. Auch der Wert des Geldes richtet sich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Dieses Prinzip kann für eine gewisse Zeit außer Kraft gesetzt werden: Man spricht dann von sogenannten politischen Preisen (staatlich festgesetzte Preise). Auch bei Preisabsprachen der Produzenten untereinander und bei Monopolen funktioniert dieses Prinzip nicht mehr. Der aufgedruckte Wert des Geldes entspricht nicht dem Materialwert.
Das Geld kann als eine Art Bezugsschein angesehen werden, hinter dem ein anderer Wert steht (z.B. Gold). In der Bundesrepublik richtet sich die umlaufende Geldsumme nach dem Bruttosozialprodukt. Eine Änderung des Geldwertes entsteht, wenn sich das Verhältnis der Geldsumme in einer Volkswirtschaft und dem Gegenwert ändert. So entsteht entweder eine Deflation oder häufiger eine Inflation.
Die Inflation weist vielfältige Erscheinungsformen auf. Zu unterscheiden sind:
schleichende Inflation (jährliche Preissteigerung bis » 4%)
galoppierende Inflation (monatliche Preissteigerung von über 10%)
Hyperinflation (kaum mehr zu benennende Größe der Preissteigerung)
zurückgestaute Inflation (durch sogenannte politische Preise; z.B. Preisstop, Höchstpreise)
Geldmengeninflation: Eine Geldmengeninflation liegt dann vor, wenn der Zuwachs des Geldvolumens auf Dauer größer ist, als der Zuwachs des entsprechenden Gegenwertes.
Zur Preisstabilität
Um festzustellen, ob die Verbraucherpreise stabil sind oder nicht, werden sogenannte Warenkörbe aufgestellt. Dazu wird ermittelt (statistisch), wie die Kaufgewohnheiten von privaten Haushalten zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt sind.
Der so ermittelte Gesamtpreis des Warenkorbs stellt die Lebenshaltungskosten einer deutschen Durchschnittsfamilie dar. Die Ergebnisse werden miteinander verglichen, die Schwankungen stellen die Inflationsrate dar. Die jährliche Inflationsrate wird ermittelt, indem die Preise eines Monats mit den Preisen des selben Monats des vergangenen Jahres verglichen werden. Da sich die Verbrauchergewohnheiten und die Produkte ändern, wird der Warenkorb alle fünf Jahre neu aufgestellt. Dadurch ist ein Preisvergleich für die Lebenshaltungskosten für einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren schwierig.
Ursachen für Inflationen
Inflationen können höchst unterschiedliche Ursachen haben.
Man kann sie aber in zwei Komplexen zusammenfassen: Die Nachfrageinflation und die Kosteninflation.
Zur Nachfrageinflation: Nach den Gesetzen der Marktwirtschaft steigen die Preise, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt. Dies gilt für das einzelne Gut genauso wie für die gesamte Volkswirtschaft. Hier steigt das Preisniveau wenn das gesamte Güter- und Dienstleistungsangebot hinter der Nachfrage zurückbleibt. Sogenannte Inflationsschübe können von vier Bereichen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ausgehen:
den privaten Haushaltungen
den Unternehmen
dem Staat
dem Ausland (importierte Inflation)
Zur Kosteninflation: Die Kosteninflation entsteht dann, wenn die Unternehmen versuchen, steigende Kosten für die Produktionsfaktoren oder Steuererhöhungen auf die Preise überzuwälzen. Wir unterscheiden die Produktionsfaktoren: Boden, Kapital und Arbeit.
Eingeschränkt wird dies durch die Konkurrenz. Besonders häufig wird eine Preiserhöhung (von Unternehmerseite) mit gesteigerten Lohnkosten begründet. Umgekehrt werden von den Gewerkschaften Lohnforderungen mit gesteigerten Preisen begründet. Je nach Standpunkt spricht man deshalb von einer Lohn-Preis-Spirale oder einer Preis-Lohn-Spirale.
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