Wirtschaftssysteme
Wirtschaftssysteme
Im Wesentlichen sind drei Eigentumsformen möglich:
1.Privateigentum: Produktionsgüter und Betriebsmittel sind in privatem Besitz.
2.Kollektiveigentum: Grund, Boden und Kapital gehören einer Gruppe von Menschen gemeinsam (kollektiv). Diese bilden eine Genossenschaft.
3.
Staatseigentum: Der Staat verfügt über die Produktionsmittel, die Allen zugleich gehören.
Freie Marktwirtschaft
= Das private Eigentum an Produktionsmitteln ist mit dem Streben nach Gewinn verbunden. Das ist die Grundlage dafür, dass möglichst viele Menschen am Wirtschaftsprozess teilnehmen. Daraus erfolgt ein ständiger Wettbewerb auf dem Markt. In der freien Marktwirtschaft steuern die Preise das Wirtschaftsgeschehen. Der Marktpreis bildet sich aus Angebot und Nachfrage.
Dafür sind einige Voraussetzungen nötig:
1.Mehrere Anbieter und Nachfragende schaffen Wettbewerb. Als Nachfragende sind nicht nur die Konsumenten, sondern auch Unternehmen, die Rohstoffe einkaufen zu verstehen. Dieser Wettbewerb wirkt zugleich als Auslöseprinzip: Anbieter können dadurch zu Kostensenkungen oder zu neuen Investitionen gezwungen werden.
2.Der Markt muß für alle übersichtlich sein (Markttransparenz).
Nur wer sich einen Überblick über das gesamte Angebot oder die Nachfrage machen kann, wird auf die Nachfrage entsprechend reagieren.
3.Im Idealfall reagieren Produzenten und Konsumenten auf Preisänderungen elastisch. Steigende Preise haben ein Nachlassen der Nachfrage zur Folge: andere Produkte werden interessanter (Marktmechanismus).
Schwächen des Marktmodells
Die Theorie der freien Marktwirtschaft beruht darauf, dass ein perfektes Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage angenommen wird.
Dieses Modell enthält einige Widersprüche.
Zunächst sorgt der freie Wettbewerb dafür, dass wirtschaftliche Schwächen aus dem Wettbewerb ausscheiden. Letztlich bleibt dann nur ein Anbieter über (Monopol). Das gleich gilt für die Nachfrage. Wettbewerb kann aber auch durch Absprachen ausgeschaltet werden: Kartelle regeln die Preise, Konzerne entstehen durch Zusammenschlüsse mehrerer Unternehmen. Das Marktgleichgewicht wird selten erreicht.
Der ständige Anpassungsprozeß ist im Marktmodell Ausdruck einer wandlungsfähigen Wirtschaft.
Als Folge entwickelt sich die Wirtschaft nicht gleichmäßig fort, sondern schwankt zwischen Wachstum (Konjunktur) und Rückgang (Rezession). Daraus folgt, dass einmal mehr und einmal weniger Arbeitskräfte benötigt werden.
Soziale Marktwirtschaft
Die freie Marktwirtschaft ist nirgends verwirklicht, vielmehr kommt es zu Abweichungen vom reinen Modell. Der Staat nimmt mehr Einfluß auf das freie Kräftespiel der Marktwirtschaft (soz. Marktwirtschaft). Der Staat übernimmt Ordnungsaufgaben in der Wirtschaft (Wirtschaft regeln, Preise festsetzten, Unternehmen unterstützen).
Durch solche Gesetze rückt dieses Wirtschaftssystem mehr in die Nähe der freien Marktwirtschaft oder zentralen Planwirtschaft.
Die soziale Marktwirtschaft versucht, die durch den freien Wettbewerb geschaffenen Einkommensunterschiede zu Gunsten der sozial Schwächeren, abzubauen (über Steuergesetze oder Beihilfen). Man nennt solche Vorgänge Umverteilungen. Auf diese Weise versucht man Produzenten und Konsumenten wettbewerbsfähig und konsumfähig zu halten.
Industrielle Entwicklung
Die ersten größeren Produktionsbetriebe waren die Manufakturen in England. Diese neue Produktionsform wurde vor allem in England und Großbritannien bevorzugt, hauptsächlich von neu eingeführten Gewerbezweigen des 18.
Jahrhunderts, die nicht durch die strengen Zunftvorschriften in der Anzahl der Arbeitskräfte beschränkt wurde (Teppichweberei).
Ausgelöst wurde diese neue Form durch den lebhafter werdenden Handel und durch das Bestreben mehr Gewinn zu erzeugen.
Die ersten Industriebetriebe
In der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts begann in England eine Entwicklung, die durch den zunehmenden Bedarf an Textilien und immer größer werdenden Exportchancen ausgelöst wurde. In den folgenden Jahrzehnten löste eine Reihe von Erfindungen Entwicklungen aus, die ihrerseits wiederum Anreiz waren, die Techniken zu verbessern. Aus den Manufakturen entwickelten sich die Industriebetriebe (Entstehung von Fabriksorten).
Nicht nur die Textilindustrie hat sich weiter entwickelt. Sie bewirkte die Entstehung weiterer Industrien (Bergbau). Die kleinen Eisenhütten konnten der Nachfrage nach Roheisen nicht mehr gerecht werden. Als man lernte, die Steinkohle im Verkoksungsprozeß vom Schwefel zu befreien, war die Grundlage für die neue Hochofentechnik geschaffen.
Mit der Erfindung der Dampfmaschine und ihrer Verwendung zum Betrieb von Wasserpumpen konnten die Stollen der Kohlebauwerke tiefer gelegt werden. Kohle allein blieb lange Zeit der wichtigste Energieträger der Industrie.
Deshalb wanderten viele Hochöfen aus den waldreichen Gegenden zu den Kohleabbaugebieten ab.
Eine Reihe von Erfindungen auf dem Gebiete der Kraftmaschinen, Arbeitsmaschinen, Fahrzeugen, Eisenverarbeitung, Nachrichtenwesen, Elektronik und Chemie folgten noch bis zum Beginn des 20.Jahrhunderts. Sie wurden angeregt durch eine rasche industrielle Entwicklung, durch einen ständig steigenden Bedarf an Güter.
+: Gelungene Darstellung, die wichtige Marktmechanismen und verschiedene Modelle vorstellt.
-: Kein Literaturverzeichnis.
Es fehlen Beispiele für verschiedene Systeme (z.B.: China, Sowjetunion im Vergleich mit den USA oder Japan).
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